Im Ort bleiben, wenn man älter wird und Unterstützung braucht, ist der Wunsch der meisten Menschen. In vielen Orten der Verbandsgemeinde Rhein-Mosel wird über den Bau von Wohnprojekten für das Wohnen im Alter nachgedacht. Deswegen habe ich mich sehr darüber gefreut, dass sich Uwe Berens, der Geschäftsführer des Trägers Projekt 3 g gmbh, sowie die Leiterin der Villa Ausonius in Oberfell viel Zeit nahmen um meine Fragen zu beantworten. Die Villa Ausonius ist für viele Orte in der VG ein vorbildhaftes Beispiel. Mir war es deswegen wichtig zu erfahren welche Voraussetzungen in einem Ort gegeben sein müssen, damit ein Projekt gelingen kann. “Eine breite ehrenamtliche Basis”, war die Antwort. Natürlich geht der Bau eines solchen Hauses auch unabhängig davon. Aber es ist Bestandteil des Konzeptes, dass der Kontakt und die Teilhabe am Dorfleben weiter gepflegt wird. In Oberfell ging ein langer Planungsprozess mit Beteiligung der Bürgerinnen und Bürger dem Bau voraus. Dabei entstand der Plan für eine Besonderheit: Der Bürgerverein ist Eigentümer von Räumlichkeiten im Gebäude der Villa Ausonius. Damit kommt das Vereinsleben direkt zu den Mieterinnen und Mietern. Auch das Konzept der Villa Ausoius ist besonders: Grundsätzlich sind die 24 Bewohnerinnen und Bewohner ganz normale Mieter. Wer einen Pflegebedarf hat, kann diesen beim ambulanten Pflegedienst buchen. Wer mehr Unterstützung möchte oder benötigt, kann sich rund um die Uhr an den Alltagsbegleiter wenden. Dieser übernimmt Aufgaben, die sonst eine Familie übernehmen kann. Dementsprechend familiär ist die das Miteinander in der Villa Ausonius. Damit ist die Villa zu Recht ein gutes Bespiel an dem sich andere Ortsgemeinden orientieren können. Die VG hatte zur Unterstützung eine Förderrichtlinie verabschiedet, die den Ortsgemeinden bei der Finanzierung eigener Räume, wie im Beispiel von Oberfell, unter die Arme greift. Man kann sich nur wünschen, dass davon häufig Gebrauch gemacht wird. Denn die Nachfrage nach Orten wie der Villa Ausonius ist groß.