Zubau Erneuerbarer Energien in der VG – Freiflächenprojekt Waldesch/Dieblich

Die Erzeugung Erneuerbarer Energien soll in den kommenden Jahren erheblich gesteigert werden. Mit einem Großprojekt gehen Dieblich und Waldesch nun mit gutem Beispiel voran. Maurice und Markus Necknig, die beide im Ortsgemeinderat Waldesch aktiv sind, waren so nett und haben mit mir eine Blick auf die 32 Hektar große Fläche geworfen. Mit einem Gesamtinvestitionsvolumen von 25 Millionen Euro entsteht hier der größte Solarpark in Rheinlad-Pfalz. Partner für die Umsetzung ist mein Arbeitgeber evm, weswegen mir das Projekt bereits bekannt war. Mir war es jedoch wichtig aus Sicht der Ortsgemeinde zu erfahren, wie es um die Akzeptanz für ein solches Großprojekt gestellt ist. Ich bin froh, dass der gemeinsame Wunsch aktiv einen Beitrag für die Energiewende zu leisten hier gegeben ist und man voller Stolz und Vorfreude auf die Realisierung blickt. Die insgesamt 110.000 Module der geplanten Photovoltaikanlage könnten 28.000 Menschen mit Strom versorgen.

Hier wie dieses Jahr noch der Solarpark entstehen.

3 Kommentare zu „Zubau Erneuerbarer Energien in der VG – Freiflächenprojekt Waldesch/Dieblich“

  1. Helmut Ackermann

    Sehr geehrte Frau Laymann, ich finde es gut das die VGRM in Sachen Erneuerbare Energien voranbringen wollen. Ich finde es nur schade das sie sich nur für die die Photovoltaik stark machen. Ich gehe davon aus das sie auch von der geplanten Windkraftanlage in Niederfell wissen. Mich würde interessieren wie Sie zu dieser Art der erneuerbaren Energiegewinnung in der Verbandsgemeinde stehen. Oder halten sie es wie Herr Bürgermeister Seibelt, der die Anlage mit allen Mitteln verhindern möchte.

    1. Sehr geehrter Herr Ackermann,
      vielen Dank für die Nachfrage, denn der Eindruck, dass ich mich nur für PV stark machen möchte, trügt. Allerdings handelte es sich in diesem konkreten Fall eben um die Besichtigung der Fläche für das angedachte PV Projekt, weswegen ich im Bericht auch nur auf dieses eingegangen bin.

      Bei flukturierender Energieerzeugung brauchen wir am besten eine Mix aus allen regenerativen Erzeugungstechnologien, damit diese sich zeitlich in ihren Erzeugungsspitzen ausgleichen. Zudem sollten wir stärker die Sektorenkopplung ins Auge nehmen und auch die regenerative Wärmeversorgung in den Fokus nehmen. Eine kommunale Wärmenetzplanung würde ich gerne dem VG-Rat als Entscheidungsvorlage unterbreiten.

      Grundsätzlich stehe ich also auch Windkraftprojekten positiv gegenüber. Beim geplanten Projekt in Niederfell sehe ich aber das größte Problem in der davor misslungenen Kommunikation. Die Akzeptanz war dahin, nachdem Ortsbürgermeister betroffener Orte aus der Zeitung von den Planungen lesen mussten. Das ist natürlich sehr schade.

      Meiner Meinung nach braucht es innerhalb der VG einen grundsätzliches, gemeinsames Verständnis zum weiteren Ausbau der Erneuerbaren Energien. Diese Diskussion sollte im Zuge der Erstellung des Flächennutzungsplans geführt werden und Potentialflächen sollten schließlich im Flächennutzungsplan festgelegt werden. Das gibt auch künftigen Projektierern mehr Planungssicherheit und sorgt damit für mehr Angebote von Investoren im Gebiet der VG.
      Zum Gemeinsamen Übereinkommen über den zukünftigen Ausbau in der VG gehört natürlich auch ein Übereinkommen zum Umgang mit den Einnahmen. Diese Diskussion muss schnellstmöglich geführt werden. Denn der Flächennutzungsplan für die VG wird gerade neu erarbeitet. An dieser Stelle muss das Thema auf den Tisch. Für das aktuell laufende Projekt ist dies wahrscheinlich zu spät. Aber natürlich müssen die bisherigen Erfahrungen bei der Beratung für die Zukunft einbezogen werden.
      Bei der Aufstellung des neuen Flächennutzungsplans müssen alle Potentialflächen für Erneuerbare Energien gemeinsam beschlossen werden.

      Mir ist bewusst, dass viele Bürgerinnen und Bürger zwar PV-Freiflächen befürworten, jedoch Windkraftanlagen kritisch sehen. Allerdings ist vielen nicht bewusst wie groß die Fläche sein müsste um eine äquivalente Energiegewinnung mit PV zu erzeugen.
      Wir stehen in großen Interessenskonflikten bei der Flächennutzung zwischen Wohnbebauung, Industrie, Energieerzeugung und Nahrungsmittelproduktion. Auch die Versiegelungsproblematik müssen wir an den Hanglagen sehr ernst nehmen.
      Zudem ist es wichtig einen Mix aus verschiedenen regenerativen Erzeugungsarten an dezentral zu verteilen um die Versorgungssicherheit zu gewährleisten, da nur so die unterschiedlichen Wetterlagen ausgleichend genutzt werden können.
      Auch Biogas z.B. in Verbindung mit der eigenen Kläranlage muss in Betracht gezogen werden.

      Aber selbstverständlich darf eine Windpark nicht an einem Ort erbaut werden, an dem er die Lebensqualität der Menschen vor Ort einschränkt. Wobei ich bei den Einschränkungen auch differenziere. So werde ich mich auf jeden Fall für den Schutz von Bürgerinnen und Bürgern vor den Belastungen von Ultraschall/ Geräuschen und Verschattungen durch die Rotorblätter einsetzen. Die Sichtachse hingegen sehe ich als untergeordnetes Problem. Denn meiner Einschätzung nach werden wir uns in Deutschland an diese Ansicht flächendeckend gewöhnen (wie bei Strommasten der Fall), wenn wir ihr nicht schon positiv gegenüber stehen.

      Zudem wäre mir wichtig, dass Ausgleichsmaßnahmen auch in der VG umgesetzt werden und nicht an einem anderen Ort im Land. Es gibt viele gute Ideen für ökologische und zugleich landschaftspflegende Projekte. So z. B. Entbuschungsarbeiten von Hängen und die Ökostiftung. Da es sich dabei um freiwillige Leistungen handelt, bekommt der VG-Rat solche Maßnahmen im Haushalt aber nicht ohne Weiteres im Haushalt genehmigt. Deswegen wäre eine Lösung über die Ausgleichsmaßnahmen ein positiver Effekt. Für dieses Projekt liegen konkrete Vorschläge im betroffenen Wald in Niederfell vor, soweit ich dies aus der Berichterstattung entnehmen konnte.

      Ich hoffe ich konnte Ihnen meine Einstellung zu diesem Thema verdeutlichen. Falls noch Fragen offen sind, schreiben Sie gerne nochmal oder kommen Sie in den nächsten Onlinegesprächstermin.
      Beste Grüße
      Kathrin Laymann

  2. Helmut Ackermann

    Freut mich zu hören das sie auch der Windkraft Positiv gegenüber stehen. In Bezug auf die misslungene Kommunikation im Vorfeld kann ich ihnen nur zustimmen. Allerdings sehe ich den Verursacher nicht auf Seite der Gemeinde Niederfell, die immer mit offenen Karten gespielt hat. Wenn im Vorfeld einer Veröffentlichung ein Bürgermeister sich derart negativ in der Presse über die geplante Anlage äußert muss natürlich ein solcher Eindruck entstehen. Diese Aussage ist meiner Meinung noch unverständlicher wenn man bedenkt daß der Rat der damaligen VG Untermosel 2013 den einstimmen Beschuss gefasst hat auf die Erstellung eines Flächennutzungsplanes “Windkraft” zu verzichten und es den interessieren Gemeinden überlassen hat in eigener Verantwortung solche Projekte zu entwickeln.
    Ich würde mich freuen mich mit Ihnen in ihrer neuen Funktion über dieses Thema zu unterhalten.
    Ich werde mein Möglichstes dazu beitragen.

    Gruß
    Helmut Ackermann

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